Gemeinsam mit starken Partnern arbeiten wir an einem klimaneutralen Salzburg!
Wir als Fridays For Future Salzburg fordern von der zukünftigen Landesregierung endlich ernstzunehmenden Klimaschutz, so dass der Weg in eine lebenswerte Zukunft gesichert werden kann". Bereits zu Beginn des Wahlkampfes haben wir klare Forderungen an die antretenden Parteien gestellt: Das aktuelle Ziel Klimaneutralität 2050 ist viel zu spät. Sogar auf Bundesebene hat man bereits erkannt, dass wir bis 2040 klimaneutral sein müssen. Hier muss auf Landesebene dringend nachgeschärft werden. Aber das Setzen von Klimazielen alleine reicht nicht aus, es müssen auch die nötigen Maßnahmen ergriffen werden. An den massiv verfehlten Klimazielen 2020 hat man es gesehen: Mit leeren Versprechungen erreichen wir keine Klimaneutralität. Deshalb fordern wir Mechanismen, die sicherstellen, dass Klimaziele nicht einfach ohne Konsequenzen verfehlt werden können. Wir freuen uns sehr, dass diese Plattform zustande gekommen ist und wir nun gemeinsam für ein klimaneutrales Salzburg kämpfen. Denn die Klimakrise betrifft nicht nur uns junge Menschen. Die Klimakrise betrifft uns alle.
Was Politiker:innen klar werden muss, ist, dass es bei Klimaschutz nicht darum geht, die Umwelt zu retten und erst recht nicht darum, Klimaaktivist:innen, NGOs oder anderen Organisationen entgegenzukommen. Worum es geht, ist uns als Menschen sowie unsere Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen zu retten. Klimaschutz darf nicht instrumentalisiert werden, weder von rechts noch von links, nicht von Konservativen und auch nicht von Liberalen, sondern muss von allen gleichermaßen selbstverständlich angesehen werden, um nicht nur kommenden Generationen eine bessere Zukunft zu übergeben, sondern auch schon, um uns selbst eine lebenswertere Zukunft - und Gegenwart - zu schenken. Deswegen fordern wir von allen Parteien eine konstruktive Zusammenarbeit für ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz auf Landes- und auf Bundesebene.
Auch die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 sieht großen Handlungsbedarf bei der Klimaschutzpolitik in Salzburg, zum Beispiel bei der Umstellung auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Salzburg will bis 2030 lediglich die Hälfte der Fernwärme auf erneuerbare Energie umgestellt haben, ein Ausstiegsfahrplan aus Gasheizungen fehlt ebenso. Problematisch ist auch der hohe Energieverbrauch und die zu niedrige Sanierungsrate: "Um Klimaneutralität 2040 zu erreichen, soll ein Konzept für die Halbierung des Energieverbrauchs und die Umstellung auf 100 % naturverträgliche erneuerbare Energien erarbeitet werden. Weiters ist es notwendig die Fernwärme bereits bis 2030 zu 100 % auf klimafreundliche Technologien umzustellen und nicht nur zur Hälfte. Wichtig ist auch der Beschluss eines gesetzlich verbindlichen Fahrplans zum Ausstieg aus Gasheizungen. Die Salzburger und Salzburgerinnen können sich unabhängig von ausländischen Gaslieferungen machen und schnell eine leistbare und sichere Wärmeversorgung erreichen, es braucht nur jetzt auch den politischen Willen dazu.
Laut aktuellem IPCC-Report befinden wir uns auf einem Pfad von 3,2 Grad Erderhitzung. Die Zeiten der leeren Versprechen und unzureichenden Maßnahmen, die nur dem Scheinklimaschutz dienen, sind vorbei. Die kommende Wahl in Salzburg ist richtungsweisend. Das Klimavolksbegehren fordert daher die Politikerinnen des Landes auf, in ihren Wahlprogrammen und den darauffolgenden Regierungsabkommen ambitionierte Ziele zum Klimaschutz gesetzlich zu verankern. Österreich kann dadurch krisensicher werden, sich von fossilen Abhängigkeiten befreien und in Folge den Bürgerinnen auf lange Sicht Kosten ersparen. Von den Wählerinnen und Wählern wünschen wir uns, dass sie sich vor der Wahl genau über die Standpunkte der einzelnen Parteien informieren. Diese sind auf der Website vom Klimavolksbegehren klimawahlen.at ersichtlich.
Salzburg gehört zu jenen vier Bundesländern, die bereits mehr als 100 Prozent erneuerbare Stromversorgung aufweisen. Dies ist das Resultat von konsequenter Energiepolitik im vorigen Jahrhundert. In den letzten Jahrzehnten wurde aber auf eine zukunftsweisende Energiepolitik beinahe vergessen. So wird heute in den Wintermonaten viel Strom nach Salzburg importiert. Gerade hier kann die Windenergie einen essentiellen Beitrag leisten und die Winterlücke bei der Stromversorgung schließen. Für den Gesamtenergieverbrauch werden derzeit rund 9 TWh fossile Energie benötigt. Um diese durch Erneuerbare zu ersetzen, bedarf es deutlich gesteigerter Anstrengungen. Der geplante Ausbau in Salzburg von 1 TWh bis 2030 muss daher entsprechend gesteigert werden, damit das Erreichen der Klimaneutralität 2040 realistisch bleibt. Für den Windkraftausbau heißt das, dass die Zonenausweisungen in Salzburg zumindest verdoppelt werden müssen und bis 2030 100 Windräder in Salzburg sauberen und leistbaren Strom erzeugen können.
Die Evangelische Kirche hat sich zur Bewahrung der Schöpfung und damit zum Klimaschutz verpflichtet. Es ist eine Frage des christlichen Glaubens: Nächstenliebe, Verantwortung für kommende Generationen und für an den Folgen des Klimawandels leidende Menschen können wir nur wahrnehmen, wenn wir endlich ernsthafte Schritte mit dem Ziel der Klimaneutralität setzen.
Erde Brennt Salzburg ist eine Bewegung von jungen Menschen die im Herbst 2022 einen Monat lang die Paris Lodron Uni Salzburg besetzt hat. Die Gruppe ist Teil von End Fossil-Occupy!, einer Bewegung, die weltweit für Klimagerechtigkeit kämpft. Neben Veränderungen in der Lehre fordert Erde Brennt das Ende der fossilen Abhängigkeit. Denn diese Abhängigkeit heizt die Klimakrise weiter an, finanziert den russische Angriffskrieg und lässt die Inflation noch weiter steigen. Auch jetzt setzt sich die Gruppe mit verschiedenen Aktionen für den Ausstieg aus fossilen Energien
und für ein Ende des fossilen Kapitalismus ein.
Bereits in den 1970er Jahren war die Anti-Atom-Szene immer auch ein Katalysator für alternative Energien. Um vorwärts zu kommen, reicht es nicht, nur gegen etwas zu sein - man muss auch Alternativen aufzeigen und verfolgen.
Deshalb setzt sich die Überparteiliche Plattform gegen Atomgefahren Salzburg (PLAGE) schon seit ihrer Gründung 1986 nicht nur gegen die zivile und militärische Nutzung von Atomkraft, sondern auch für die Energiewende hin zu Erneuerbaren ein.
Leider haftet dem Fahrplan zur Klimaneutralität auch heute noch zu oft der Charakter einer unverbindlichen Wunschliste an die Zukunft an. Mehr Mut, mehr Tempo, mehr Ver- und weniger Befindlichkeiten sind nötig, denn es ist höchste Eisenbahn. Die Landespolitik stellt mit ihren Entscheidungen die Weichen für Salzburg. klimaNEUtral wird sie fortlaufend an ihre Verantwortung erinnern und zur Rechenschaft ziehen, denn Verspätungen kommen uns letztendlich alle teuer zu stehen.